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Bauformen der Fahrräder





ZweiRäder (Bikes)

Dies ist die klassische Form des Fahrrades. Die Sitzhaltung ist aufrecht (auf einem Sattel sitzend) oder liegend (bei den sogenannten Liegerädern). Beim Fahren muß das Gleichgewicht aktiv gehalten werden, was entsprechendes Koordinations- und Reaktionsvermögen voraussetzt. Für behinderte Fahrer sind ZweiRäder daher nur bedingt geeignet; zwar ist der Einsatz von Stützrädern möglich, aber diese vermitteln kein sehr sicheres Fahrgefühl und verschlechtern auch die Fahreigenschaften des Rades erheblich. Für geh- und stehbehinderte Menschen ist vor allem das Auf- und Absteigen i.d.R. nur mit Hilfen möglich, da das Rad dabei am Umkippen gehindert werden muß.
Personen mit eingeschränkten Hand- oder Fingerfunktionen haben Schwierigkeiten bei der Bedienung von Schaltern und Hebeln, die meist am Lenker oder am Rahmen montiert sind (z.B. für Gangschaltung, Bremse, Klingel u.a.); gefährlich wird es, wenn dazu der Lenker losgelassen werden muß, weil z.B. das Koordinationsvermögen oder die Bewegungsfähigkeit ein gleichzeitiges Ausführen verschiedener Funktionen mit einer Hand nicht zuläßt. Betroffene unterschätzen oft die Gefahr, daß dann schon geringste Störungen (z.B. ein überfahrener Kieselstein) den Fahrer zu unkontrollierbaren (Fehl-)Reaktionen provozieren können.



DreiRäder (Trikes)

Wenn man von Dreirädern spricht, denken viele wohl zuerst an ein Kinderdreirad. Damit haben die hier angesprochenen Trikes aber nicht viel gemeinsam. Vielmehr handelt es sich dabei z.T. um spezialisierte Sportgeräte, mit denen im Wettkampfbetrieb oft sehr hohe Geschwindigkeiten gefahren werden. Für behinderte Personen sind diese Fahrräder z.T. gut zu handhaben; dies gilt nicht nur für die speziell für Behinderte angebotenen Dreiräder, die es in verschiedensten Ausführungen gibt. Die wesentlichen Grundbauformen sind hier : Die Typen unterscheiden sich im wesentlichen durch die Sitzhaltung. Bei einem "klassischen" Dreirad ist diese aufrecht (auf einem Sattel sitzend, wie bei einem normalen Zweirad), bei den anderen sitzt man wie auf einem Stuhl/Sessel bzw. in einer beinahe liegenden Position.
Die Anordnung der Räder ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Manche haben zwei Räder vorn und eines hinten, bei anderen ist es umgekehrt. Ob eines oder zwei gelenkt werden und diese(s) vorn oder hinten ist/sind, hängt ebenso wie die Lage des Antriebs von den Präferenzen des Herstellers ab. Dadurch unterscheiden sich die verschiedenen Dreiräder z.T. deutlich in ihren Fahreigenschaften. Welche Variante einem am besten liegt, sollte man daher vor dem Kauf ausprobieren und dabei berücksichtigen, in welchem Gelände und unter welchen Bedinungen man sich damit bewegen möchte.
Die "klassischen" Dreiräder eignen sich für jeden, der prinzipiell auf einem normalen Zweirad, also auf einem Fahrradsattel sitzend und einen Lenker haltend, fahren kann. Für Rollstuhlfahrer kommt es also selten in Frage; oft wird es aber von Personen mit verminderter Koordinationsfähigkeit gefahren, z.B. von spastisch gelähmten oder auch geistig behinderten Menschen. Das Auf- und Absteigen wird dabei durch die drei Räder ebenso erleichtert wie das Fahren selbst, weil das Gleichgewicht nicht aktiv gehalten werden muß. Zu beachten ist aber unbedingt, daß Dreiräder grundsätzlich nicht dynamisch kippstabil sind, d.h. beim Fahren auf einer seitlich abfallenden Bahn, beim Überfahren eines Hindernisses mit einem Rad oder bei abrupten Lenkbewegungen kann ein Dreirad zur Seite umkippen, und zwar umso leichter, desto schneller man fährt und desto höher der Schwerpunkt ist (dies gilt generell für alle Fahrzeuge mit drei Rädern). Die oft zitiere Regel "Was drei Beine hat, steht meistens sicher" gilt für Stühle und Tische, begrenzt auch für stillstehende Dreiräder, aber eben nicht für fahrende Dreiräder !
Für den Rollstuhlfahrer eignet sich besser ein Sessel-, evtl. auch ein Liegedreirad. Hier ist der Sitz zumeist etwa in Höhe des Rollstuhlsitzes gelegen, sodaß beim Übersetzen kein allzu großer Höhenunterschied zu bewältigen ist. Eine Schwierigkeit liegt jedoch darin, daß ein Bein über den Mittelrahmen gehoben werden muß. Oft behindern dabei auch die Räder, die bei manchen Modellen neben oder vor dem Sitz angeordnet sind. Der Sitz selbst ist meist dem eines Rollstuhls ähnlich und vermittelt durch seine Breite und die meist vorhandene Lehne ein sicheres Fahrgefühl. Bei Liegerädern findet man aber manchmal recht schmale Sitze (diese erinnern z.T. an den in den 70er Jahren bei manchen Radlern beliebten "Bananensattel").
Gesteuert werden die Sessel- und Liegedreiräder meistens mittels eines Lenkers mit zwei Hebeln, die nicht vor dem Fahrer, sondern neben oder unter dem Sitz angebracht sind und das oder die steuernden Räder über Bowdenzüge bewegt. Insbesondere die Modelle mit dem Lenker unter dem Sitz, auf den man sich beim Fahren aufstützen kann, führen zu einer äußerst bequemen und günstigen Sitzhaltung, bei der man die Kraft optimal auf die Pedale bringen kann.
Für Personen mit fehlender Beinfunktion gibt es auch einige wenige Varianten, die über eine Handkurbel angetrieben und gelenkt werden, oder bei denen hierzu Steuerhebel dienen, die über ein Gestänge mit einer Antriebsscheibe oder einer Kurbelwelle verbunden sind.
Zur Bedienung von Schaltern und Hebeln gibt es beim Dreirad viel mehr Adaptionsmöglichkeiten als beim Zweirad, weil es hier z.T. vertretbar ist, wenn dazu der Lenker losgelassen werden muß. Zu beachten ist jedoch, daß beim Dreirad höhere Lenkkräfte und größere Lenkerausschläge beim Überfahren von Unebeneiten aufreten als beim Zweirad. Gegebenenfalls kann ein Lenkungsdämpfer sinnvoll sein, um eine bessere Spurstabilität zu erreichen.
Durch die mehr oder weniger liegende Position können die Füße leicht von den Pedalen abrutschen und sollten daher fixiert werden. Dazu können sogenannte Pedalhaken (Fußkörbe) und Pedalriemen oder auch die im Profibereich verbreiteten Systempedale verwendet werden.
Bezüglich der Sicherheit sollte auch beachtet werden, daß Sessel- und Liegeradfahrer aufgrund der bei einigen Modellen recht niedrigen Sitzposition von Autofahrern leichter übersehen werden können.



VierRäder (Carts)

Diese sind unter Kindern u.a. als Go-Karts bekannt. Aber auch für Erwachsene gibt es entsprechende Varianten, die dem Go-Kart bzw. der klassischen Auto-Architektur ähnlich sind. Insofern sind diese, was Sitzposition und Fahreigenschaften angeht, mit den Sesseldreirädern weitgehend vergleichbar. Sie sind zumeist zwar kippsicherer als Dreiräder, aber prinzipiell sollten trotzdem die für diese genannten Hinweise beachtet werden. Es gibt auch Modelle, die wie Zweiräder eine aufrechte oder der eines Motorrades ähnliche Sitzposition haben; für diese gilt das im beonderen.
Die Räder sind meist deutlich kleiner als bei Drei- oder Zweirädern. Dadurch kann es schwierig sein, Hindernisse zu überwinden (evtl. kann das Cart wegen der geringen Bodenfreiheit aufsetzen).
Die Ähnlichkeit zum Auto zeigt sich auch in der Lenkung, die häufig mittels eines Lenkrades erfolgt. Aber auch die bei Dreirädern genannten Varianten sind denkbar.



Rollstuhl-Vorsatzräder

Auch für Rollstuhlfahrer, die sich ohne Hilfe nicht auf den Sitz eines Drei- oder Vierrades umsetzen können, gibt es entsprechende Fahrrad-Lösungen. Rollstuhl-Vorsatzräder ermöglichen es, daß man im Rollstuhl sitzen bleiben kann und dieser durch die Montage eines mobilen Vorsatzes zu einem Dreirad umfunktioniert wird.
Der Vorsatz besteht im Wesentlichen aus dem Vorderrad, der Lenkung sowie dem Antrieb und den Bremsen. Dazu kommen weitere Komponenten wie z.B. ein Lenkungsdämpfer, der die Übertragung der Antriebsbewegungen des Fahrers auf die Lenkung verhindern und so den Geradeauslauf des Fahrzeuges stabilisieren soll.
Die Verbindung zum Rollstuhl wird durch einen Kupplungsmechanismus hergestellt, der das einfache und schnelle An- und Abkuppeln des Vorsatzes ermöglicht. Dieser besteht im Regelfall aus einer fest am Rollstuhl montierten Kupplungsaufnahme und dem in den Vorsatz integrierten Gegenstück. Je nach Ausführung kann der Rollstuhl bei abgekuppeltem Vorsatz mehr oder weniger uneingeschränkt wie ein normaler Rollstuhl verwendet werden, um z.B. in ein Restaurant einzukehren. Aufgrund der fest montierten Kupplungsaufnahme kann der Rollstuhl jedoch evtl. nicht mehr ohne weiteres gefaltet werden. Hierzu muß diese zumeist demontiert werden, was aber i.d.R. ohne spezielles Werkzeug zu bewerkstelligen ist, da die Aufnahme mit Flügel- oder Hebelschrauben am Rollstuhl befestigt ist.
Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Vorsatzrädern unterscheiden : Die als Handy-Bikes bekannten Vorsatzräder sind relativ weit verbreitet. Sie sind insbesondere für diejenigen Menschen geeignet, deren Beine vollständig gelähmt sind, und die deshalb ihre Arme zum Antrieb des Fahrrades einsetzen müssen. Hierzu verfügen diese Vorsatzräder über eine Doppel-Handkurbel, über die das Fahrzeug angetrieben wird. Dabei wird die Kurbelbewegung über eine Kette auf das Antriebsrad übertragen.
Wesentlich seltener sieht man die pedalgetriebenen Vorsatzräder. Sie können von Menschen gefahren werden, die ihre Beine noch bewegen und die zum Vortrieb notwendigen Beinkräfte aufbringen können. Zum Antrieb dient hier eine Doppel-Fußpedale, so wie sie auch bei herkömmlichen Fahrrädern eingesetzt wird. Diese ist am Rahmen des Vorsatzes montiert und ebenfalls über eine Kette mit der Antriebsnabe verbunden. Theoretisch könnten bei dieser Bauform die Pedale auch direkt auf der Welle montiert sein, was jedoch nicht gemacht wird, da man für die Übersetzung und den Gangschaltungsmechanismus besser mit einer Kette arbeitet.
Die Bremsen, die Gangschaltung sowie die Komponenten des Antriebs und der Lenkung sind im Regelfall der herkömmlichen Fahrradtechnik entliehen. Sie sind in der Bedienung wie auch in der Montage und der Wartung ähnlich wie bei allen Fahrrädern zu handhaben, weshalb der Service häufig durch jede Fahradwerkstatt geleistet werden kann.



Tandems

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Heimtrainer (Indoor-Cycles, Spinning-Räder)

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